Zwanzig Jahre als Internationalistin und Gesundheitsarbeiterin in Kurdistan
Mehr Möglichkeiten, die eigenen Vorstellungen umzusetzen
Interview mit der Internationalistin Hevala Medya in Qandîl
Im Mai 1993 machten sich InternationalistInnen auf den Weg in die Berge Kurdistans, unter ihnen auch Medya. Zwanzig Jahre sind seitdem vergangen. In Qandil traf ich Doktor Medya, wie sie hier liebevoll von der Bevölkerung genannt wird, nach langer Zeit wieder. In der Gemeinde Binari Qandil arbeitet sie in einer selbstorganisierten Krankenstation und ist auch im Gemeinderat aktiv tätig.
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Zur Lage in Ägypten nach Mursi
Militär und Verfassung, eine bekannte Verbindung
Bernard Schmid, Journalist
Die Militärs, die Ägypten faktisch regieren, wollen ihren Griff nicht lockern. Am 01. Dezember 2013 wurde der Entwurf für eine neue Verfassung verabschiedet, den nunmehr die Bevölkerung in einem Referendum billigen soll. Es wird, nach neuesten Ankündigungen bei Redaktionsschluss, am 14. und 15. Januar 2014 stattfinden; erste Plakate der Regierung verkünden, ein »Ja«-Votum bei der Volksabstimmung stehe angeblich für eine Fortsetzung der Revolution von 2011.
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Die Widerstandsbewegung der Frauen in Rojava wird sich auf Syrien und den Mittleren Osten auswirken
Perspektiven der Frauenbewegung in Rojava
Îlham Ehmed
Ich bin der Auffassung, dass seit den Anfängen des Widerstandes in Syrien die Unterdrückungs-, Verleugnungs- und Angstpolitik des Baath-Regimes ausreichend beschrieben und erklärt worden ist. Darum will ich auf ein selten beleuchtetes Thema – die Situation der Frauen – näher eingehen. In Syrien war es Frauen nie erlaubt gewesen, zusammenzukommen und ihre eigenen Interessen zur Sprache zu bringen. Sie waren einem strengen islamischen Recht untergeordnet, das jegliche Organisierung von Frauen bestrafte. Die Sklavenrolle der Frau wurde als Schicksal hingenommen, somit hatten sie nie den Raum und die Möglichkeit, für ihre Rechte und ihre Interessen einzutreten. Frauen wurden mit der Absicht erzogen, sich ihrem Schicksal unterzuordnen. Das ist auch der Hauptgrund, warum sich lange Zeit keine Basis für eine Widerstandsbewegung bilden konnte.
Rojava – der Aufbau einer ökonomischen Alternative
Privateigentum im Dienste aller
Michael Knapp, Historiker
Die Revolution in Rojava (Westkurdistan/Nordostsyrien), die am 20.05.2011 in Kobanî (Ain al-Arab) begonnen hatte und wie ein Lauffeuer mit den Orten Afrîn, Dêrik (Al-Malikiya), Qamişlo (Al-Qamishli), Amûdê, Serê Kaniyê (Ras al-Ayn) die Region entlang der türkisch-syrischen Grenze erfasste, hat eine alternative Entwicklung in allen gesellschaftlichen Bereichen angestoßen.
Über den Zusammenhang von Realdiplomatie und Menschenwürde
Rohani – ein nuklearer Wolf im Schafspelz
Dilar Dirik
Mit der Hilfe imperialistischer Großmächte hat die Teile-und-herrsche-Politik der vier Staaten, auf die Kurdistan aufgeteilt ist, dazu beigetragen, dass viele Kurden durch die künstlich errichteten Grenzen einander entfremdet wurden. Dies führte leider oft dazu, dass Kurden zum Opfer von Machtspielen wurden, in denen sie gegeneinander aufgehetzt und schließlich vernichtet wurden. Doch wenn sie einen gemeinsamen Weg in Richtung Freiheit und Demokratie gehen wollen, dürfen sie nicht regionalistisch denken und müssen einander verstehen und solidarisch beistehen. Zurzeit ist nämlich nicht nur Westkurdistan (Rojava) in Gefahr – ein Teil Kurdistans wird oft vernachlässigt: Ostkurdistan (Rojhilat).
Rojavas Erwartungen vor einer Syrien-Konferenz
Sich nicht beirren lassen auf dem Weg der Selbstbestimmung …
Mako Qoçgirî
Fast drei Jahre nach dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien soll nun am 22. Januar die »Syrien-Friedenskonferenz« in Genf, kurz »Genf II«, stattfinden. Erstmals sollen Opposition und das Baath-Regime unter dem Beisein einer Vielzahl von internationalen Mächten, die allesamt im syrischen Bürgerkrieg direkt oder indirekt mitmischen, zusammenkommen und über ein Ende des Krieges verhandeln. Doch ob es bei dem Termin bleibt, oder ob Genf II wie bereits mehrfach im Jahr 2013 verschoben wird, steht noch in den Sternen. Bisher ist nicht einmal geklärt, wer an der Konferenz teilnehmen will und wer daran teilnehmen darf.
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