Das neue Bildungssystem in Rojava
Die kurdische Sprache und die Kreativität wiederbeleben
Ercan Ayboğa, Rojava-Delegation der Kampagne TATORT Kurdistan
Mit der Revolution von Rojava (kurd.: Westen) befindet sich auch das Bildungssystem in einem Prozess schneller Veränderung hin zu mehr Vielfalt, Offenheit, Demokratie und Partizipation der SchülerInnen und LehrerInnen. Als der Aufstand in Syrien und die Revolution in Rojava begannen, lasen wir immer öfter von Kurdisch-Sprachunterricht, zunächst in Gemeinschaftsräumen und anschließend an Schulen. Das Interesse daran führte uns im Rahmen unserer Delegationsreise im Mai 2014 an einige Schulen und insbesondere an die »Akademie für die Kurdische Sprache, Geschichte und Literatur« (AZDW) in Qamişlo (Al-Qamishli). Hier kamen wir mit den zwei MitarbeiterInnen dieser so wichtigen Einrichtung Bêrîvan und Dildar ins Gespräch.
Die Demokratische Autonomie in Rojava
Ziel ist eine demokratische Lösung für den gesamten Mittleren Osten
Michael Knapp, Rojava-Delegation der Kampagne TATORT Kurdistan
In den letzten 33 Jahren des kurdischen Freiheitskampfes haben die kurdische ArbeiterInnenpartei PKK und ihr Vorsitzender Abdullah Öcalan auf gesellschaftliche Dynamiken reagiert, diese geprägt und immer weitere Schritte in Richtung einer befreiten Gesellschaft entwickelt. Die PKK begriff die kurdische Frage immer als eine Frage der Befreiung der Gesellschaft, der Geschlechter und all ihrer Menschen, nicht nur als eine nationale oder ethnische Frage. Das Buch Soziologie der Freiheit [Özgürlük Sosyolojisi] von Abdullah Öcalan ist wie ein Fahrplan für die Befreiung Rojavas und des gesamten Mittleren Ostens. Bis ins Detail werden hier Schritte zur Befreiung aufgezeigt. Bei unseren Reisen durch die Region Rojava, hatten viele der Menschen, die wir dort trafen, eine enge Beziehung entweder zu Abdullah Öcalan selbst oder eben Personen, welche die Geschichte der PKK entscheidend prägten. Dieser kontinuierliche Kontakt führte zu einer Veränderung in der feudal geprägten Gesellschaft der Region. Dies betonten uns gegenüber insbesondere die Frauen, welche die Ansätze der kurdischen Frauenfreiheitsideologie seit mehr als zwanzig Jahren kennen und umzusetzen versuchen. Der enge Kontakt zur kurdischen Freiheitsbewegung führte schließlich dazu, dass sich viele Menschen der PKK anschlossen und für sie zunächst in Nordkurdistan kämpften. Es ist also falsch, die PKK als ein nordkurdisches Phänomen anzusehen, dieser Bewegung gehörten und gehören zehntausende AktivistInnen aus Rojava an.
Den gesamten Monat Mai besuchte eine Delegation aus der Ethnologin Anja Flach, dem Historiker Michael Knapp und dem Ökologen Ercan Ayboğa Rojava, die befreiten Gebiete der KurdInnen im Norden Syriens.
Schwarze Fahne – der Kampf gegen ISIS
Anja Flach, Ethnologin, Rojava-Delegation der Kampagne TATORT Kurdistan
Im Juli 2012 übernahmen kurdische Organisationen unblutig die Kontrolle in Städten und Dörfern in Rojava, im kurdischen Norden Syriens, entlang der Grenze zum kurdischen Gebiet der Türkei.
»Wo Syrien schon frei und demokratisch ist«, titelte jüngst sogar die Tageszeitung Die Welt1 und beschrieb die Basisorganisierung in Rojava in leuchtenden Farben. Auch wir als Delegation, die Rojava im Mai besuchten, können dies bestätigen: Gäbe es nicht das Embargo von Seiten der Türkei und Südkurdistans auf der einen Seite und die islamistischen Banden auf der anderen Seite, könnte Rojava eine Insel des Friedens und der Demokratie im Mittleren Osten sein. Die islamistischen Banden, allen voran ISIS (Islamischer Staat im Irak und in Syrien), versuchen jedoch wichtige Gebiete, vor allem in der Erdölregion im Nordosten Syriens (Cizîre) und im Nordirak, unter ihre Kontrolle zu bekommen. Dabei werden sie von fast allen regionalen Kräften direkt oder indirekt unterstützt. Alle wollen das Projekt der Demokratischen Autonomie in Rojava zerstören, das Projekt einer Frauenrevolution, denn es ist eine wirkliche Alternative und damit eine Bedrohung für ihre eigenen korrupten, patriarchalen und ungerechten Systeme.
Interview mit Tuncer Bakırhan, dem neuen BDP-Kobürgermeister der Stadt Sêrt
Stadtverwaltungen im Sinne der Demokratischen Autonomie schaffen
Das Gespräch führte Osman Oğuz, Yeni Özgür Politika, 27.05.2014
Im Interview mit der Tageszeitung Yeni Özgür Politika erklärt der neue BDP-Kobürgermeister der Stadt Sêrt (Siirt), Tuncer Bakırhan, wie eine Art von Stadtverwaltung geschaffen werden soll, die sich nicht allein um die täglichen Dienstleistungen des öffentlichen Lebens kümmert, sondern die Bedingungen für die Umsetzung eines radikal-demokratischen Selbstverwaltungsmodells schafft.
Interview mit dem HDP-Abgeordneten Sırrı Süreyya Önder über seinen Besuch auf Imralı
Wir werden eine auf Prinzipien fußende Politik verfolgen ...
Günay Aksoy und Zana Kaya, Özgür Gündem, 04.06.2014
In einem Interview mit der Tageszeitung Özgür Gündem vom 4. Juni 2014 spricht der Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (HDP) Sırrı Süreyya Önder über die Vorschläge des inhaftierten PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan für die weitere Entwicklung im [Friedens-]Prozess, dessen Bewertungen hinsichtlich der anstehenden Präsidentschaftswahl in der Türkei sowie Öcalans Aufruf, revolutionäre ökonomische Modelle zu entwickeln. Wir geben das Interview leicht gekürzt wieder:
Der zweite Parteikongress der Demokratischen Partei der Völker
Wir werden die Demokratische Autonomie in Kurdistan aufbauen und die Türkei demokratisieren ...
Mako Qocgiri
Die Türkei durchlebt derzeit eine höchst brisante Zeit. Einerseits halten im Inland die Proteste gegen die geplanten Militärstützpunkte in Nordkurdistan weiter an. Andererseits finden in den südlichen Nachbarstaaten, sprich im Irak und in Syrien, bedeutende Entwicklungen statt, die ohne Frage große Rückwirkungen auf die Politik in der Türkei haben werden. In genau diese wichtige Phase fiel der zweite Parteikongress der Demokratischen Partei der Völker, kurz HDP. Am 22. Juni kamen in Ankara mehr als tausend Delegierte der Partei und Gäste zusammen, um Rolle und Verantwortung der HDP für die naheliegende Zukunft zu diskutieren.
Hintergründe der Friedensgespräche zwischen FARC-EP und Staat
Frieden und Ökologie in Kolumbien
Metin Yeğin
Die offiziellen Gespräche zwischen der FARC-EP und der kolumbianischen Regierung hatten bereits begonnen. Wir waren auf Kuba in Havanna an einem Ort, der für unser Treffen ausgesucht worden war. Kommandant Ricardo Téllez sprach zu uns. In der Weltpresse ist er als Sprecher der FARC-EP bekannt. »Wir sind in eine andere Etappe des Dialogs getreten. Nach geheimen und prüfenden Treffen haben wir uns nun als Ergebnis all dessen an einen Tisch gesetzt. Wir und die kolumbianische Regierung hatten die Vereinbarung erreicht, die Gespräche ohne Unterbrechung fortzusetzen, um den sozialen Problemen Kolumbiens ein Ende zu bereiten. (...) Wir wollen, dass diese Diskussionen von allen Organisationen in Kolumbien geteilt werden. Wir wollen, dass die Schüler, Dorfbewohner, Indigenen, Studierenden, Vermittler, Journalisten, Intellektuellen und Künstler dies teilen«, sagte er und definierte den ersten Gegenstand der Diskussion als »neoliberalen Zustand«.
Baskenland:
Strategie des Friedens in Richtung Unabhängigkeit und Sozialismus
Jonan Lekue (RA) u. Isa Marin (EHL-Deutschland/Freund_innen des Baskenlandes)
An den 20. Oktober 2011 wird man sich in der Zukunft als einen historischen Tag erinnern. Nach 52 Jahren des bewaffneten Kampfes verkündete ETA [bask.: Baskenland und Freiheit] das endgültige Ende all ihrer bewaffneten Aktivitäten. Diese Entscheidung markierte den Beginn einer neuen politischen Ära. Sie war eine Folge der internen Diskussion und entsprechender Beschlüsse innerhalb der Abertzalen [bask.: Patriotischen] Linken und hat auch eine wichtige internationale Dimension. Die in der internen Diskussion beschlossenen einseitigen Schritte öffneten die Tür für einen Paradigmenwechsel im politischen Szenario im Baskenland: den Übergang von der bewaffneten zu einer demokratischen Konfrontation.
Zur Darstellung von kurdischen Kämpferinnen in den Medien
Sexistische Propagandamethoden zur Delegitimierung der Frauenbewegung
Dilar Dirik
In der Zeit nach den Morden an Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez am 9. Januar 2013 in Paris richteten die Mainstream-Medien ihre Aufmerksamkeit plötzlich auf ein lang vernachlässigtes, aber dennoch faszinierendes Thema: auf die bemerkenswerte Rolle der Frau in der kurdischen Freiheitsbewegung.
In den letzten zwei Jahren übernahmen die Kurden die Kontrolle über Westkurdistan (Rojava) und etablierten dort nach und nach Selbstverwaltungsstrukturen inmitten des syrischen Bürgerkriegs. Von Anfang an nahmen Frauen an der Rojava-Revolution durch ihren sozialen und politischen Aktivismus teil, aber was die westlichen Mainstream-Medien vor allem verwunderte, ist die Teilnahme dieser Frauen als gleichberechtigte Kämpferinnen im Krieg. Diese Frauen, die sowohl gegen das Assad-Regime als auch gegen dschihadistische Gruppen kämpfen, betonen immer wieder, dass sie an mehreren Fronten für ihre Freiheit als Kurdinnen und als Frauen Widerstand leisten. Auch wenn die Existenz von weiblichen Kämpferinnen seit Jahrzehnten ein natürliches Element der Politik in Kurdistan ist, scheint die Weltöffentlichkeit erst jetzt zu dieser Einsicht gekommen zu sein. Vor allem nach den Ereignissen der letzten zwei Jahre hat die kurdische Frauenbewegung das Vorstellungsvermögen der Mainstream-Medien auf verschiedenste Weise vereinnahmt, von erstaunter Ehrfurcht über arroganten Orientalismus bis zu schierem Sexismus.
Die aktuellen internationalen Krisen als Scheitern der repräsentativen Demokratie
Wo der Staat keine Macht hat, lohnt sich auch die Eroberung der Staatsmacht nicht
Dr. Elmar Millich
Waren die Kriegshandlungen bis Mitte des 20. Jahrhunderts entweder sogenannte konventionelle Kriege, also zwischen souveränen Staaten, oder koloniale Kriege zur Erhaltung des Status quo, hat sich dieses Bild im 21. Jahrhundert entscheidend geändert. Die Nachrichten werden geprägt von Bürgerkriegen, die teilweise den gesamten Staat oder aber auch nur Regionen erfassen, und Interventionskriegen zumeist westlicher Staaten, die sich nach ihrem eigenen Verständnis gar nicht als Kriege betrachten, sondern als »humanitäre Intervention« oder als »Kampf gegen den Terrorismus«. Auch wenn sich die verschiedenen Konflikte in den unterschiedlichsten Regionen sicher nicht über einen Kamm scheren lassen, können sie doch als Krise der in Europa entwickelten Demokratieform interpretiert werden, die gemeinhin als »repräsentative Demokratie« bezeichnet wird. Die in der europäischen Aufklärung entwickelte Demokratievorstellung geht von dem Gewaltmonopol des Staates aus, das von der Bevölkerung durch freie, gleiche und geheime Wahlen an Repräsentanten des Staates delegiert wird. Die zwei wesentlichen Spielarten sind hier die parlamentarische Demokratie, wie in den meisten europäischen Staaten, oder präsidiale Demokratien, wie etwa in Frankreich oder den USA. Gemeinhin gilt auch noch die Gewaltenteilung, also Trennung zwischen Regierung, Gesetzgebung und Justiz, als Kriterium für eine funktionierende Demokratie. Wahlen haben in dieser Vorstellung eine befriedende Funktion, in dem Sinne, dass sie die Interessen der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen bündeln und priorisieren.
Gespräch mit dem Literaturtheoretiker und politischen Philosophen Michael Hardt
Kurdische Bewegung – ein Modell für den Mittleren Osten
Kenan Aydin und Nûhat Muğurtay, Özgür Gündem 26.05.2014
Im Rahmen seines Gastbesuchs an der Boğaziçi-Universität in Istanbul hat der Literaturtheoretiker und politische Philosoph Michael Hardt an einer Reihe von Veranstaltungen und Konferenzen teilgenommen. Unser Gespräch mit Hardt, der in der Türkei und in Kurdistan für seine mit Antonio Negri geschriebenen Bücher »Empire«, »Multitude« und »Commonwealth« bekannt ist, begann einleitend mit dem Begriff »Multitude«. Anschließend sprachen wir über die HDP, das Konzept der »Demokratischen Autonomie«, die Entwicklungen in Rojava und dem Mittleren Osten im Allgemeinen, die Organisierungsform sozialer Bewegungen weltweit und die sozialen Medien. Da Hardt wusste, dass wir eine Zeitung sind, welche die kurdische Politik intensiv verfolgt, und er mehr Fragen hatte als wir, bekam das Interview mehr den Charakter einer Unterhaltung.
Über die sich ändernden Kräfteverhältnisse in Iran und Ostkurdistan
Die Demokratisierung des Iran ist unabdingbar
Adem Uzun, 06.06.2014
Das Staatssystem des Iran wird von seinen eigenen Volksgruppen, insbesondere den hier lebenden Kurdinnen und Kurden infrage gestellt, ebenso werden die Konzepte der kapitalistischen Moderne als ein überholtes Modell wahrgenommen. Der Iran, mit seiner langen Geschichte und Staatstradition, wurde im 20. Jh. von westlichen Staaten entsprechend ihren Interessen politisch umstrukturiert. Das seitdem geschaffene Gefüge mit dem Westen ist mit der islamischen Revolution von 1979 ein wenig ins Wanken geraten. Die Beziehungen und Dialoge der neuen Islamischen Republik mit westlichen Staaten, allen voran den USA und Israel, waren von diesem Zeitpunkt an von Widersprüchen geprägt. Während zu Deutschland und Frankreich solide Beziehungen gepflegt wurden, dauerten die Gegensätze mit den USA und Israel an. Heute lässt sich besser verstehen, dass derartige Differenzen in Szene gesetzt werden, um den eigenen Einfluss im Mittleren Osten zu stärken. Nach innen nimmt der Iran den »Feind von außen« zum Vorwand und sucht damit sein undemokratisches und despotisches System zu legitimieren.
Interview mit Bassam Ishak, Präsident des Assyrischen Nationalrats von Syrien
Den Wunsch des Volkes nach einem demokratischen, pluralistischen und säkularen Syrien verwirklichen
Das Gespräch führte Michael Knapp, 04.06.2014
Ich bin 1959 in Damaskus geboren und meine Familie kommt aus Cizîre. Mein Vater repräsentierte Mesopotamien, zwischen 1942 und 1954 war er einer der Oppositionsführer und Repräsentant der Region Mesopotamien im syrischen Parlament. Er war eine der frühen Figuren der Opposition; und nach dem Putsch im März 1963 ging ich nach der Oberschule nach Amerika und beendete dort meine Ausbildung. Ich kam 1993 nach Syrien zurück und heiratete eine syrische Frau, wir haben drei Kinder. Ich kandidierte 2003 für das Parlament, denn wir hofften auf Reformen durch Bashar al-Assad, aber wir merkten schnell, dass diese Reformen nur nach außen dem Legitimitätsgewinn dienten und ein großer Schwindel waren. Als wir das bemerkten, dass das Regime herausgefordert werden muss, um etwas zu ändern, schloss ich mich 2005 der Syrian Human Rights Organization an und wurde ihr Direktor. Ich machte meinen Master in ethnopolitischem Konfliktmanagement und kandidierte 2007 wieder für das Parlament, als Opposition, aber ich wusste, dass ich nicht gewinnen würde. Das Regime zitierte mich herbei und forderte, dass ich meine Kandidatur zurückziehen solle. Ich fragte, warum sie das wollten, sie sagten, »weil Du nicht gewinnen wirst«. Ich forderte das Regime heraus, wir wussten, dass das nicht ohne geht. So dachte auch die Bevölkerung und wenige Jahre später, 2011, begann die Revolution.
Demonstration »Halim Dener: gefoltert. geflüchtet. verboten. erschossen.« im Gedenken an den kurdischen Jugendlichen am 21.06.14 in Hannover
Solidarität muss Praxis werden ...
Thomas Marburger (Kampagne Halim Dener)
20 Jahre nach dem Tod Halim Deners haben etwa 1 500 Menschen mit einer Gedenkdemonstration in Hannover an den damals 16-jährigen kurdischen Jugendlichen und seine Geschichte erinnert. Damit hat die Kampagne Halim Dener ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Sie hatte mit der Unterstützung von 53 Organisationen aus verschiedensten linken Spektren zu der Demonstration am 21.06.14 aufgerufen.
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
wir müssen die aktuelle Ausgabe mit dem unerfreulichen Erstarken der islamistischen Organisation ISIS im Nahen und Mittleren Osten einleiten. Nachdem sie, unterstützt von arabischen Golfstaaten und der Türkei, in Syrien vor allem im Krieg gegen Rojava/Nordsyrien auffiel, hat sie nun im Irak gleich in mehreren Städten, darunter auch in Mûsil (Mossul), die Kontrolle an sich gerissen. Über die internationalen Reaktionen berichten die Medien zur Genüge. Doch was bedeutet diese Entwicklung aus Sicht der kurdischen Freiheitsbewegung?
Nur im Internet
Gesundheitslage in Rojava nach der Revolution
Wir wollen die geschaffene und gelebte Demokratie in der Gesundheitspolitik weiterführen ...
Ercan Ayboğa, Rojava-Delegation der Kampagne TATORT Kurdistan
Nach der im Juli 2012 begonnenen Revolution in Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien) wurden die befreiten Gebiete vom türkischen Staat, den islamistischen Terrorgruppen wie ISIS und Al-Nusra und auch der südkurdischen Regionalregierung (KRG im Nordirak) mit einem systematischen Embargo belegt. Dieses trifft vor allem die medizinische Versorgung der drei Kantone Rojavas, während andere Sektoren wie die Nahrungsmittelversorgung weniger drastische Einschnitte erfahren. Von der schwierigen medizinischen Lage in Rojava sind viele zehntausend Menschen ernsthaft betroffen.
Um die Situation im Bereich der medizinischen Versorgung und die Gesundheitspolitik besser zu verstehen, wurde Mitte Mai 2014 in Qamişlo (Al-Qamishli) ein Gespräch mit Dr. Agirî geführt. Er koordiniert seit Beginn der Revolution gemeinsam mit anderen die Gesundheitspolitik in Rojava.
Nur im Internet
Über den internationalen Terror und seine »Abwehrdienste«
Oktober 2012, ein dunkler Monat in den Beziehungen zwischen Ankara und Paris
Maxime Azadi
Es war vor knapp zwei Jahren. Im September 2012 hielt der türkische Ministerpräsident, Recep Tayyip Erdoğan, eine eindringliche Rede. Er schäumte sogar vor Wut. Er machte Frankreich und Deutschland schwere Vorwürfe: »Ich muss offen sagen, dass Deutschland und Frankreich uns nicht behilflich sind. Sie geben Terroristenführern Freiraum und finanzielle Unterstützung. Wo bleibt die Auslieferung der Schuldigen?«
Syrien: Die kurdische Initiative für einen demokratischen Wandel auf der Grundlage von Einheit und Vielfalt
Kurdische Initiative für Demokratie in Syrien, Mai 2014
Mit dem folgenden Grundsatzpapier traten am 8. Mai die Demokratische Partei Syrien, die Partei der Demokratischen Einheit, die Linke Demokratische Partei, die Kommunistische Partei Kurdistan, die Liberale Einheitspartei, die Grüne Partei Kurdistan, die Friedens- und Demokratie-Partei der Syrischen KurdInnen und die Bewegung für eine Demokratische Gesellschaft in Qamişlo (Al-Qamishli) auf einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit. Es gilt als Grundlage für Gespräche über die Zukunft Syriens mit den oppositionellen Gruppen, die sich nicht an der syrischen Bevölkerung vergangen haben.
Bisher wurden Gespräche geführt in Rojava u. a. mit dem Kurdischen Nationalrat von Syrien, mit VertreterInnen der AssyrerInnen und des Nationalen Koordinationskomitees für demokratischen Wandel der syrischen Kräfte, in Südkurdistan mit verschiedenen syrischen und kurdischen Gruppen, in der Türkei mit VertreterInnen des Syrischen Nationalrats. Außerdem traf sich eine Delegation aus Rojava in Europa mit verschiedenen oppositionellen Personen und Gruppen aus Syrien und stellte diese Initiative vor.
Über vordergründig widerstreitende und objektiv gemeinsame Interessen
Zerbricht die Ordnung im Mittleren Osten?
Haluk Gerger, 19.06.2014
Die Fragen, die sich uns stellen, lauten: Bricht die Ordnung im Mittleren Osten zusammen? Erleben wir derzeit die Begleiterscheinungen eines »Zusammenbruchs der Ordnung«? Falls die Ordnung zusammenbricht, wird in der Region eine neue Ordnung geboren?
Aktuelle Bewertung
Einheit in der Vielfalt für den Mittleren Osten
Nilüfer Koç, Kovorsitzende des Nationalkongresses Kurdistans (KNK)
Es vergeht kein Tag, an dem nicht die uralten Konflikte im Mittleren Osten aufbrechen. Wie zuletzt am Beispiel der Übernahme der mehrheitlich von sunnitischen Arabern bewohnten 1,8-Millionen-Stadt Mûsil (Mossul) durch ISIS (Islamischer Staat im Irak und der Levante). Mûsil ist die zweitgrößte Stadt Iraks nach Bagdad. Bei den jüngsten militärischen Invasionskämpfen geht es um den 1400-jährigen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten. ISIS ist eine radikal-sunnitische Gruppe, die im Irak gegründet wurde und für die Herrschaft der Sunniten kämpft.
Kurdistan Report 174 | Juli/August 2014
Der aktuelle Kurdistan Report unter anderem mit:
Aktuelle Bewertung
Einheit in der Vielfalt für den Mittleren Osten
Nilüfer Koç, Kovorsitzende des KNK
Über vordergründig widerstreitende und objektiv gemeinsame Interessen
Zerbricht die Ordnung im Mittleren Osten?
Haluk Gerger
Syrien: Die kurdische Initiative für einen demokratischen Wandel auf der Grundlage von Einheit und Vielfalt
Kurdische Initiative für Demokratie in Syrien
Demonstration »Halim Dener: gefoltert. geflüchtet. verboten. erschossen.« im Gedenken an den kurdischen Jugendlichen am 21.06.14 in Hannover
Solidarität muss Praxis werden ...
Thomas Marburger (Kampagne Halim Dener)
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